Hallo Herr Becker,
nach einer Woche mit meinem Solaris DAC würde ich Ihnen gerne Feedback geben. Zuerst aber noch einmal ein... >>>Hallo Herr Becker,
nach einer Woche mit meinem Solaris DAC würde ich Ihnen gerne Feedback geben. Zuerst aber noch einmal ein herzliches Danke Schön für die Mühe die sie und Ihr Team sich gegeben haben um mir den Solaris noch vor dem Osterwochenende fertig zu stellen. Auch das ich ihn persönlich bei Ihnen abholen durfte war sehr entgegenkommend.
Nachdem ich am Gründonnerstag allem Osterverkehrschaos erfolgreich entgangen bin wurde der Solaris sofort an seinem neuem Platz im Rack platziert. Mein alter Auralic Taurus musste diesen zuvor räumen, nachdem er mir einige Jahre viel Freude bereitet hat und meinen Audeze LCD 3 gut angetrieben hatte. Ich hatte eigentlich auch nichts vermisst aber wie das so ist mit unserem Hobby. Das Streben nach Verbesserung macht einen Teil des Reizes aus. Allerdings bin ich für den Solaris DAC von meinem bewährten Weg etwas abgewichen. Normalerweise wird eine Endscheidung wie die Anschaffung eines essenziellen Teils der Wiedergabekette nur nach Hörvergleichen vollzogen. Da dies bei einem Produkt wie dem Solaris und einem Manufakturbetrieb wie Audiovalve natürlich nicht vergleichbar möglich ist wie mit der weiter verbreiteten Massenware im Hifi Sektor, war dies mit etwas Nervosität und einem leap of faith verbunden. Das persönlicher Treffen auf den Norddeutschen Hifi Tagen dieses Jahr hat eventuelle Bedenken ausgeräumt. Die sehr gute Betreuung und nette Art wie meine Fragen fachlich beantwortet wurden haben mit dem kurzen Hörtest ein stimmiges Bild ergeben, welches die Berichterstattung in Zeitschriften und Kommentare von Nutzern online bestätigten.
Nachdem ich das Gerät einige Stunden nach Ankunft dann in Betrieb genommen habe war die Spannung natürlich groß. Monatelanges Recherchieren, Überlegen bis zum Bestellen und der dann notwendigen Wartezeit auf die Fertigstellung hat die Fantasie angeregt. Seit ich vor 5 Jahren meinen persönlichen Weg hinauf zum Olymp des guten Klanges begonnen habe ist dies der erste Geräteaustausch in meiner kleinen Anlage. Die tägliche Dosis Musik via Kopfhörer gehört seit dem zu meinem Leben und hat mich bereichert. Den kleinen Schritten des Tunings in den letzten Jahren sollte nun ein größerer Schritt erfolgen. Sie hatten mir gesagt ich sollte etwa 100h Einspielzeit einplanen. Echt jetzt? Ich hab die ersten Songs laufen lassen und die Kiste hat losgelegt wie der Teufel. Das soll noch besser werden über Zeit? Nehm ich Ihnen natürlich sofort ab, wird aber von mir nicht geprüft werden. Zu beeindruckend war die Präsentation der musikalischen Details in allen Frequenzbereichen. Der tolle, tiefe und reich mit Informationen versehene Bass der mit schönem Punsch die Basis für den Klangfarbenreichen Mitteltonbereich legt. Ich hab bisher noch keinen so federnd, straffen und superben Grundton erleben dürfen in meiner Anlage. Die Emotionen die Stimmen und vor allem natürliche Instrumente auslösen lässt mich erstaunt erstarren für die ersten Stunden. Sie werden mir daher verzeihen das ich nicht Herrn Böde nacheifere und Malvia 37 mal am Tag laufen lasse um eine professionelle Einschätzung abzugeben. Ich schwelge durch meine Favoriten von Jazz, Folk, Pop, Klassik. ACT, ECM, Chesky, Stockfisch, ich verbleibe in den ersten Stunden bei mir gut bekannten und hochwertigen Aufnahmen die allesamt so gut wiedergegeben werden wie noch nie zuvor. Sehr zufrieden gehe ich viel zu spät ins Bett.
An Tag 2 und einer etwas kurzen Nacht sollten dann die weiteren Fragen geklärt werden. Das die Sonne aufgeht mit dem Solaris wenn die Aufnahmen gut sind wurde mir sehr eindrücklich bewiesen. Meine Sammlung und mein Musikgeschmack beinhaltet aber auch Alben mit schlechterer Aufnahmequalität. Und da kam dann die anfängliche Ernüchterung als ich einige geliebte Blues Platten durchgehört habe. Kleine, flache Bühne, wenig Esprit, wenig Gänsehaut. Nix davon die Schuld des Solaris, ich kannte die Unterschiede in den Klangqualitäten schon, aber nach der exzessiven Schlemmerei in den besten Aufnahmen vom letzten Abend waren die Unterschiede die der Solaris mir nun darbot wesentlich deutlicher als ich das gewohnt war. Da ich aber nicht zu den Leuten gehöre die Musik nur nach der Aufnahmequalität aussuchen, wollte ich dem auf den Grund gehen. Also den Kopf frei machen und offen ran gehen. Nachdem ich nun nicht mehr nach Dingen geschaut habe die nicht da waren, sondern mich wieder damit beschäftigt habe was die Alben mir anboten hat sich die Einstellung auch schnell wieder geändert. Der Solaris hat mir auch bei diesen Alben mehr der Musik und der Intension des Künstlers gezeigt und auf einmal war es umso spannender diesen Dingen hinterher zu lauschen. Ich fühle mich nun immer öfter als wenn ich im Studio sitze und die Musik so höre wie sie Künstler und Toningenieur gewollt haben. Näher an der Wahrheit der Aufnahme da alles wesentlich natürlicher und mit besserer Aufteilung und Unterscheidung dargeboten wird. Kleinste Details und Schattierungen werden mühelos wiedergegeben und ohne ins Anstrengende oder Nervende zu gehen. Ich dachte ich bin kein analytischer Hörer. Tja, kommt wohl nur darauf an wie gut die ganze Sache hörbar gemacht wird. Diese Menge an Informationen und Emotionen lassen mich die Musik noch mehr genießen wie zuvor.
Damit blieb nur noch die letzte offene Frage für mich. Ist der Solaris ein Rocker? Ein großer Teil meiner Sammlung wird von der Musik eingenommen die mir am meisten am Herzen liegt, dem Metal. Also angefangen mit leichter Kost von Dio, Gotthard über etwas Priest und Maiden hin zu 'tallica, Slayer, Kreator. Alles wird sehr engagiert wiedergegeben. Die verzerrten Gitarren, der blubbernde Bass, die treibenden double Bassdrums, die schnellen Becken und die verschiedenen Stimmen werden mit Kraft, Farbe und erstaunlich viel Freiraum zwischen den Instrumenten dargestellt. Nichts geht unter, alles wird gleichberechtigt und harmonisch dargestellt. Ich stehe mittlerweile die meiste Zeit mit gezückter Luftgitarre und geballter Faust. Headbangen lässt der Audeze leider nicht zu aber das wäre auch zuviel des Guten. Wow, also gut, zum Schluss das derbe Zeug, Old School Schwedish Death Metal, Hardcore aus den 80ern (D.R.I anybody?), Noisecore, und Ernst Mosch mit seinen Original Egerländern (war ein Geschenk-nix in meiner Sammlung ist mehr Hardcore als das). Der Solaris zeigt mir jedes Mal genau was auf der Platte ist und lässt mich immer wieder Fassungslos zurück. Einige Dinge, gerade auf den schlechteren Aufnahmen machen jetzt erst Sinn wenn man sie mit genügend Auflösung hört. Damit wird auch die abschließende Frage in Anlehnung an den legendären Lemmy Kilmister beantwortet: I am Solaris and I Play Rock'n Roll!
Als abschließendes Fazit kann ich Ihnen nur gratulieren und danken. Der Solaris ist eine tolle Bereicherung in meiner Anlage. Alle weiteren zukünftigen Änderungen werden sich um Ihn herum bewegen da er die neue Mitte ist. Ich kann zwar nicht sagen wo genau ich nun auf meinem Weg zum Olymp des guten Klanges bin aber mal ganz ehrlich, wenn man eine so tolle Aussicht genießt wie ich es gerade tue, spielt es erst mal keine Rolle wie kurz oder weit der Weg noch ist, man verbleibt und genießt.
Und falls sie sich beschweren weil mein Feedback so lang ist dann tut mir das nicht leid denn es ist ja Ihre Schuld. Was bauen und verkaufen sie mir auch ein so geiles Stück Kopfhörerverstärker.
Und nun muss ich wieder die Luftgitarre zücken, es scheint eine weitere Schlacht gegen den belanglosen Musikgeschmack aus Radio RTL 89.0 muss geschlagen werden.
Mit Hochemotionalem Gruß
Axel F. <<<